Wir halten uns fern und sind für einander da – Licht der Hoffnung!

Schneller als das Virus, DE 25.3.2020

Wie alles begann:

Ursprungsmail (Dienstag, 17.3.2020, 15Uhr):

Wir halten uns fern und sind für einander da – Licht der Hoffnung!

In diesen Tagen der notwendigen Isolation ist es besonders wichtig, Gemeinschaft im Glauben zu leben. Dies ist auch weiterhin möglich.

Wir stellen heute zum dritten Mal um 19Uhr eine Kerze als Licht der Hoffnung ans offene Fenster, während in den Kirchen unseres Tales (von einer Person!) die Osterkerze entzündet wird. Zum Klang der Glocken beten wir in ökumenischer Gemeinschaft für unser Dorf, unser Land und die Welt. Jeder Haushalt für sich. Beim gemeinsamen Vaterunser wissen wir uns mit allen verbunden und von Gott gehalten.

Je mehr Gemeinden sich anschließen, desto heller scheint das Licht der Hoffnung – in der Welt, für die Welt.

Gerne können Sie diesen Text an alle weiterleiten, für die hierdurch ebenfalls eine Handlungsmöglichkeit in der aktuellen Situation angeboten werden kann.

Gruß und Sonne, Gesundheit und Segen!

Pfarrer Ingmar Maybach

P.S. Zu meiner persönlichen Situation: Aufgrund einer Lungenvorschädigung bin ich seit Sonntag in absoluter häuslicher Isolation im Odenwald. Das gemeinsame Abendgebet stärkt mich in diesen Tagen sehr.

Alle Kabarettveranstaltungen der nächsten Wochen sind verschoben. Irgendwann ist halt auch mal Schluss mit lustig – aber nur vorrübergehend.

Was seitdem geschah:

Diese Mail habe ich in meinem Kirchenkabarett-Verteiler am 17.3. verschickt. Innerhalb weniger Tage haben weit über 2.000 Gemeinden EKD-weit zurückgemeldet, dass sie sich der Aktion anschließen – evangelisch, katholisch, freikirchlich, ganze Dekanate und Kirchenkreise.

Inzwischen sind sogar muslimische und buddhistische Gemeinden dabei, wie z.B. in Mörfelden-Walldorf: http://www.kirchengemeinde-walldorf.gross-gerau-evangelisch.de/

Es sind aber wohl noch viele mehr, da viele von euch meine Mail weitergeleitet haben. Dafür euch allen vielen Dank. Wie schön, dass so in diesen Tagen auch das Licht der Hoffnung eine viralen Verbreitung erfährt!

Ganz herzlich danken möchte ich vor allem aber für die Wünsche und Gebete in meiner besonderen Situation.

Da ich leider nicht alle Rückfragen persönlich beantworten kann, hier die

Antworten auf die häufigsten Fragen:

Gibt es eine Liturgie-Vorlage? Die Liturgie ist maximal minimalistisch: täglich 19 Uhr, Kerze, Fenster, Kirchenglocken, freies Gebet, Vaterunser.

Der schöne Gedanke, um 19 Uhr „Der Mond ist aufgegangen“ zu singen, ließ sich bestens in die Offene-Fenster-Liturgie einbauen, Angesichts der Zeitumstellung passt inzwischen wohl besser: „Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden“!

Muss es genau die Uhrzeit sein? Ich halte 19 Uhr für die beste Zeit, da um 20 Uhr die Tagesschau kommt, danach oft ein „Brennpunkt“ oder doch auch mal wieder der „Hauptfilm“. Die besondere Zeit (18 Uhr ist ja meist eh üblich) weist auf die Besonderheit der Situation hin.

Wichtig ist aber vor allem, dass Glocken, die in einem „Klangraum“ (Dorf, Tal, Stadt) läuten, dies zur gleichen Zeit ökumenisch abgestimmt tun. Aus Köln habe ich mehrere Mails erhalten, dass dort von kath. Seite aus 19:30 eingeführt wurde. Aber wir können uns ja auch über den Abend im Gebet verbunden wissen!

Wie ist das mit der Zeitumstellung? Klar, es ist inzwischen um 19Uhr längst noch nicht dunkel – Aber die Osterkerze, die Mutter aller Hoffnungslichter, brennt ja auch im 10-Uhr-Gottesdienst.

Gibt es ein Bild, das wir auf unserer Seite verwenden dürfen?

Kerze im Fenster - Licht der Hoffnung - Daniel Vogel

© Daniel Vogel

Dieses Bild von kirche-mv.de darf mit Quellenangabe für die Aktion verwendet werden. Vielen Dank Daniel Vogel!

Wer von euch ein eher abendlich-helleres Bild hat und zur Verfügung stellen möchte, gerne schicken! Der Kollege Olliver Jaehn aus Frankental hat eine Galerie der Hoffnungslichter eingerichtet: http://www.evkirche-eppstein-flomersheim.de/index.php?id=1895

Wie ist das mit dem Läuterecht? Meines Wissens dürfen wir zu besonderen Anlässen mit dem Geläut zum Gebet aufrufen – na, und wenn das hier kein besonderer Anlass zum Gebet ist!

Ist wirklich vorübergehend Schluss mit lustig? Das fragen mich als Kirchenkabarettisten tatsächlich viele, darum hier ein kleiner Vorgriff aufs Osterlachen:

An Karfreitag hatte Josef von Arimathäa Jesus in seiner Familiengrabstätte beigesetzt. Ostermontag trifft er seine Schwester. Die schimpft los: „Du hast einen FREMDEN in unser Familiengrab gelegt?!“ Sagt er: „Naja, war ja nur übers Wochenende!“

Darf ich das Motto und den Text deiner Mail im Netz und in der Presse verwenden?

Ja! Motto und Ankündigungstext in der obigen Version (Ursprungsmail) sind von mir formuliert. Beides findet sich inzwischen in vielen Artikeln und auf unzähligen Webseiten wieder. Auch ihr könnt beides nach Belieben verwenden, bearbeiten und verbreiten!

Auswahl Links:

https://www.wetterauer-zeitung.de/wetterau/licht-bklick-13606898.html

https://nordstaedter.wir-e.de/aktuelles

https://www.main-spitze.de/panorama/aus-aller-welt/pfarrer-ingmar-maybach-wehrt-sich-viral-gegen-das-virus_21463191

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-tuttlingen/heuberg_artikel,-glockenl%C3%A4uten-um-19-uhr-setzt-zeichen-der-hoffnung-_arid,11202940.html

https://www.kirchengemeinden-rechlin-und-vipperow.de/

https://www.kirche-mv.de/Licht-der-Hoffnung.11582.0.html

https://www.st-nikolaus-schwuelper.de/LichtDerHoffnung

https://www.evangelisch-in-wellinghofen.de/aktuelles/18-03-2020-licht-der-hoffnung/

Es sind inzwischen über 100 Seiten, die man unter dem Motto im Netz findet!