ARD

„Ein Brückenschlag zwischen Politik und Religion“

Der Tagesspiegel

“Der Spaßmacher Gottes”

Süddeutsche Zeitung

”Es dauert nie lang, bis die Ersten lachen.”

Radio FFH

“Da steckt sehr viel Witz und sehr viel Geist drin.“

Lauterbacher Anzeiger

„Man muss nicht bibelfest oder ein fleißiger Kirchgänger sein, um über die Ausführungen des Soziologen, Theologen und Kabarettisten herzhaft lachen zu können“

Publik Forum

“Kanzelrede im Kabarett? Gott bewahre! Er predigt nicht, er amüsiert.”

Interview Lausitzer Rundschau

Interview Lausitzer Rundschau

Ingmar Maybach, wie sind Sie als Pfarrer zum Kabarett gekommen?
Ich bin als politischer Kabarettist zum Pfarramt gekommen. Der Beruf fasziniert mich noch immer wegen seiner Vielfältigkeit, weil man mit unterschiedlichen Menschen in allen Lebenslagen zusammen kommt und dabei immer an grundlegenden Fragen des Lebens dran ist. Dieses intensive Miteinader in Kirche und Gemeinde lädt mitunter zur humoristischen Selbstbetrachtung ein.

Kabarett in der Kirche – ist das denn keine Gotteslästerung?
Ich sage im Kabarett nichts, was ich nicht auch in der Predigt verantworten könnte. Ich sage es nur anders.

Warum zeigen Sie Ihr Kabarett-Programm so oft in Kirchen?
Dort ist die beste Atmosphäre, aber manchmal bin ich auch in Merzweckhallen oder im Schlachthof in München.

Sie sind im ganzen Land unterwegs. Wie reagieren die Menschen in den vielen Städten auf Ihren satirischen Blick auf die Kirche? In Bayern bestimmt anders als in Brandenburg, oder?
Die Auftritte sind schon sehr unterschiedlich. Ich weiß morgens nie, was mich abends erwartet. Auch in Brandenburg ist alles dabei – vom ausverkauften, tosenden Gemeindesaal bis zu einem Publikum, das eher nach innen lacht.

Ist kirchliches Kabarett auch politisch?
Unbedingt! Denn das Evangelium von Jesus Christus ist politisch. Es geht um die Veränderung der Welt, um mehr Frieden und Gerechtigkeit.

Darf man sich über den Glauben der Menschen lustig machen?
Dazu sehe ich keine Veranlassung. Wir machen uns gemeinsam im Glauben lustig.

Machen Sie auch Witze über den Papst?
Nur am Rand, das überlasse ich den katholischen Kollegen. Von Außen ist lustig nur halb so komisch.

Was ist beim Kabarett eine Sünde?
Ein zu großes Wort – aber lustig sollte Kabarett immer sein, und das Publikum zwischen Schmunzeln und Prusten, zwischen amüsierten Grübeln und ausgelassenem Johlen halten.

Unser Land wird zurzeit von einer Pfarrerstochter regiert. Wäre Angela Merkel mit ihren Eigenschaften, die sie als Bunderkanzlerin auszeichnet, auch eine gute Pfarrerin?
Mit Angela Merkel hält der Protestantismus Einzug in die Weltpolitik, denn überall, wo sie auf der Welt hin kommt, verbreitet sie die Atmosphäre eines evangelischen Gemeindehaus-Nachmittags. Dieses Potential wäre doch in einer kleinen Landgemeinde vergeudet.

Was ist schwieriger zu schreiben, eine Predigt oder satirische Texte für ein Kabarett-Programm?

Der entscheidende Unterschied ist: Die Predigt halte ich einmal, die Kabarett-Nummern begleiten mich manchmal über Jahre und werden in Wortwahl, Betonung und feinsten Nuancen immer weiter entwickelt.

Fällt es Ihnen als Pfarrer oder als Kabarettist leichter, unbequeme Wahrheiten auszusprechen?
Ich empfinde Wahrheit in beiden Arbeitsfeldern nicht als unbequem. Sie auszusprechen ist mein Privileg und meine Aufgabe. Schwerer ist es, sie zu finden.

Mit Ingmar Maybach sprach Thomas Seifert